Mittwoch, 13. Juli 2011

Blog im internationalen Kindergarten





Einführung:

Die Frage, ob der Einsatz von Blogs im Kindergarten als sinnvoll angesehen werden kann, haben wir im Seminar bereits erörtert. Dabei stellte sich heraus, dass es sehr wohl sinnvoll sein kann, einen Blog im Kindergarten zu benutzen. Wir haben unterschiedliche Ideen entwickelt, welche wir hier, in diesem Gedankenprojekt, eine Rolle spielen lassen möchten.
Warum ein internationaler Kindergarten? Hier möchten wir euch einen kleinen Einstieg zur Entstehung unserer Idee geben.
Im Herbst 2010 wohnten wir 2 Monate bei einer Familie in Saitama (Japan). Diese Familie besteht aus dem Papa (der Japaner ist) der Mama (eine in England geborene und aufgewachsene Chinesin) und den beiden Söhnen (4 und 6 Jahre alt). Außerdem wohnt mit im Haus eine Mischung aus Haus- und Kindermädchen…deren Herkunft unbekannt ist. Wahrscheinlich kommt sie aus einem asiatischen Land. Sie spricht chinesisch, etwas englisch und niederländisch. Wir kamen also in eine Familie, die sich trilingual unterhielt. Also auf Englisch, Japanisch und Chinesisch. Da die Mama berufstätig war, waren die Kinder den ganzen Tag über im Kindergarten.
Als die Kleinen zurück kamen hatten sie noch lange keine Freizeit. Zuerst hieß es Hausaufgaben machen. Hausaufgaben nach dem Kindergarten? Ja. Im Kindergarten werden die Kinder bereits auf die Schule vorbereitet. Und wenn man sein Kind nicht auf eine staatliche Schule schicken möchte, dann muss das Kind schon im Kindergarten lernen, um die Aufnahmeprüfung für eine Privatschule bestehen zu können. Vor allem der ältere Sohn, der kurz vor den Aufnahmeprüfungen stand, bekam einen Schwung an Zetteln und Lehrheften mit. Wir stellten also erstaunt fest, dass bereits im Kindergarten gerechnet, geschrieben und Geschichte gelernt wurde. Zusätzlich gab es noch Fremdsprachenunterricht, Musik und Sport. Natürlich lernen auch in Deutschland Kinder schon Fremdsprachen im Unterricht oder lernen die Zahlen. Aber der Druck dem die Kinder ausgesetzt sind ist ein ganz anderer.
Die Mama war etwas zerstreut und hatte ihre liebe Mühe alle Zettel wiederzufinden oder sich daran zu erinnern, welche Aufgaben nun für den nächsten Tag anstanden.
Warum also, wenn das Internet in Japan doch so allgegenwärtig ist, benutzt man nicht einfach ein Onlineportal, auf das alle zugreifen können und nochmal alle Aufgaben geordnet nachschauen können?
Angeregt von der Idee begaben wir uns auf die Suche nach Blogs von Kindergärten. Und tatsächlich wurden wir fündig! Es gibt eine Vielfalt an Blogs, die von Kindergärten geführt werden. Dennoch fehlte der Aspekt des Lernens. 誠美幼稚園のブログ
In den USA scheint der Einsatz von Blogs schon auf dem Vormarsch zu sein. Bei den Recherchen zu unserem Konzept stießen wir auf Seiten, die schon so ziemlich unsere Grundgedanken erfüllten.
Eine Herausforderung für uns also eine Konzept zu erstellen, dass sich von den anderen Blogs abgrenzt. Kindergartenblog Amerika
Nur um das richtig zu stellen. Auch in Japan spielen die Kinder und haben Spaß. Es ist nur anders strukturiert.1



Beschreibung der Lerngruppe

Unsere Lerngruppe befindet sich in Japan und besteht aus Kindern unterschiedlicher Nationalitäten, sowie Erzieher/innen unterschiedlicher Herkunft. Natürlich kann die Lerngruppe in jedes beliebige Land der Welt gesetzt werden aber idealerweise läuft in Japan so gut wie alles über das Internet. Egal ob durchs Handy oder dem PC im eigenen Heim. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Zugriff aufs Internet in einem Haushalt nicht gegeben ist, ist gering. 60% der Haushalte besitzen Internet. Angesichts der hohen Altersrate in Japan erscheint die Zahl so „gering“.2
Lernen können alle. Das heißt die sowohl die Kinder, als auch die Eltern und Erzieher.



Autoren des Blogs (Wer erstellt die Inhalte und gibt sie frei)

Idealerweise sollen nicht nur die Erzieher den Blog gestalten. Auch die Eltern und Kinder sollen sich am Gestalten des Blogs beteiligen können.
Sicherlich können Kinder im Kindergartenalter noch nicht schreiben. Aber die Eltern können zusammen mit den Kindern den Blog gestalten.
In der Einrichtung wird die Aufgabe einem Freiwilligen überlassen, der sich aus Interesse und Spaß am Bloggen um die Inhalte und Gestaltung kümmert und sich der Rolle des Administrators annimmt.
Es macht wenig Sinn, die Aufgaben jemanden zu überlassen, der nicht das geringste Interesse am Bloggen hat.
Die Blogs, die wir im Internet gefunden haben sind alle öffentlich zugänglich. Es werden jedoch weder Namen noch sonstige persönliche Daten preisgegeben. Allenfalls Fotos werden gepostet.
In wie weit es nötig sein würde, den Blog als geschlossene Community zu führen wird sich am Inhalt zeigen.
Vorstellbar wäre das es sowohl einen geschlossenen, als auch offenen Teil gibt.
Im Kindergarten unserer beiden Jungs gab es eine Elterntelefonkette. Solche Daten könnten dort auch aufgelistet sein. Diese sollten aber natürlich nicht der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.



Organisatorische Rahmenbedingungen (Bildungseinrichtung o.ä.)

Die Bildungseinrichtung an sich ist die Kindertagesstätte. Hier müssen natürlich PCs und gegebenenfalls Fotoapparate oder Videokameras zur Verfügung gestellt werden.
Da es sich um ein Projekt handelt, dass freiwillig von den Erziehern und Eltern geführt werden soll, kann vorausgesetzt werden, dass diese bereits vorhanden sind. Ansonsten müssen diese den Eltern von der Einrichtung zur Verfügung gestellt werden.
Zusätzlich wäre es sinnvoll, sich mit den Freiwilligen in einer Elternstunde zusammen zu setzen und zusammen das Wesen eines Blogs zu erarbeiten. Ideen vorzustellen, gemeinsam Regeln aufzustellen. Social media guide lines als Grundlage zum Umgang mit Blogeinträgen.
Wichtig ist auch, welche Einwirkungen auf das Kind der Umgang mit dem Computer haben kann. Zum Beispiel wird empfohlen nicht vor dem Schlafen am Computer zu sitzen, da es für das Kind zu aufregend sein kann. Wenn man sich gemeinsam über solche Dinge informiert, kann das eine große Erleichterung für die Eltern sein3



Stärken und Schwächen des Blogs, welche Probleme sind zu erwarten

Eltern haben einen Einblick in den Alltag im Kindergarten. Unterstützt durch Fotos und Videos.
Hausaufgaben können jederzeit abgerufen werden.
Aufgaben zum Lernen wie Liedtexte können nachgeschlagen werden.

Wenn es um Kleinkinder geht, dann kommt unumgänglich die Frage auf, ob Kinder in diesem Alter bereits mit dem Internet in Kontakt gebracht werden sollen. Wenn ja, in welchem Maße sollen sich Kinder im Internet bewegen?
Führt das zu frühe Heranführen an Computer zu einer Gamer-Generation?
Es könnte zu einer Überdosis Kindergarten kommen. Möchten die Kinder, wenn sie Zuhause sind, sich noch mit dem Kindergarten beschäftigen?
Nach so viel lernen noch am Blog arbeiten? Abstandgewinnung?



Konzeption des Blogeinsatzes

Den Begriff Bildung muss man auf das Alter der Kinder anpassen. Die Wege ein Kind im Kindergartenalter zu bilden, müssen kindgerecht angepasst werden.
Da es sich um einen internationalen Kindergarten handelt. Soll der Schwerpunkt des Blogs sich mit den unterschiedlichen Kulturen dieser Erde beschäftigen.
Die Kinder sollen voneinander lernen.
Es soll kein „MUSS“ für die Eltern sein den Blog zu führen. Elterngruppen können sich engagieren oder Mütter und Väter selbstständig können Einträge zu Themen posten.
Die Themen die gebloggt werden, werden in Kategorien eingeteilt.
Zum Beispiel kann man unterteilen von Lernen aus dem Kindergarten und Lernen von Freunden.
Unter lernen vom Kindergarten fällt dann all das, was man durch die Erzieher beigebracht bekommt. Das sind dann z. B. Dinge wie:
- Fremdsprachen
- Buchstaben und Zahlen lernen (man denkt an die Hausaufgaben)
- Lieder (Texte – Lied der Woche)
- Spiele
Etc.


Lernen von Freunden könnte sein:
- Feiertage der Nationalitäten
- Essen (was gibt es diese Woche besonderes aus meinem Land)
- Spielzeug



Neben den reinen Lerneffekt ist es natürlich auch schön über den allgemeinen Alltag im Kindergarten zu posten. So haben die Eltern noch mal einen Einblick in das, was den Tag über im Kindergarten veranstaltet wurde. Können sich mit dem Kind noch einmal auseinandersetzen und über den Tag reden. Sicherlich wird das Kind schon von ganz allein vom Tag erzählen, aber es ist doch schön durch den Blog auch einen visuellen Einblick zu bekommen. Und das Kind kann ganz stolz erzählen, was es den Tag gelernt oder erlebt hat.
Eltern lernen von Eltern.
Zusätzlich kann man eine „Ecke“ einrichten, in der die Eltern sich austauschen können.
Erfahrungsgemäß bloggen in Japan Mütter gerne über ihre Kinder. Sogenannte Mama-Blogs.
幼稚園ママブログ
Warum sollte man den Müttern (oder natürlich auch gerne den Vätern) nicht die Chance geben eine Plattform zu eröffnen. Wenn nun mehrere Mütter eines Kindergartens ihre Blogs unter eine Adresse posten, dann kann das der Elternarbeit ein Stück weiterhelfen.
Sei es der Austausch von Erziehungstipps, Rezepten oder sonstigen Ratschlägen. Den Möglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt.
ちぴろんのお弁当ブログ



Weitere Quellen:

1http://www.unesco.org/education/wef/countryreports/japan/rapport_1.html

2http://www.oecd.org/dataoecd/44/56/40827598.pdf

3http://www.elternwissen.com/kinder-medien/internet-fuer-kinder/art/tipp/8-goldene-internet- regeln.html

Dienstag, 26. April 2011

Ich blogge weil...

... ich einen Essay schreiben muss. φ(.. )

Essay - Blogs im Bildungskontext


Wow und schon hat sich das Thema Blog und Bildung fast von selbst beantwortet.
Nein also mal im Ernst.
Das Zeitalter Internet stellt uns vor ganz neue...vielleicht nicht mehr ganz so neue...Herausforderungen und Möglichkeiten.

Die Frage, die sich stellt und zu klären wäre, ist:
Können Blogs im Zusammenhang mit Bildung genutzt werden?

Ich sage JA und das mit Überzeugung durch mittlerweile jahrelanger Praxis.


Als Japanologiestudentin verbringe ich einen Großteil meines Studiums damit japanisch zu lernen. Und damit meine ich nicht unbedingt, das "Japanisch", welches mir im Unterricht beigebracht wurde...was mittlerweile auch schon eine Weile her ist. Sondern ich meine die Sprache, die wirklich gesprochen wird.

Leider waren unsere Unterrichtsbücher schon sehr, sehr alt. Und das bedeutete auch das die Grammatik und Ausdrücke schon sehr, sehr alt waren. Zzz…(*´?`*)。o○

Deutlich wurde das als ich mit Jenna ein Jahr in Japan war, um dort zu studieren.
Vor Ort war es kein Thema sich mit Einheimischen zu unterhalten und die Sprache noch einmal zu ... erneuern?
Aber was sollte sein, wenn ich aus Japan zurück komme???
Bereits damals stellten Jenna und ich fest, dass es besser wäre Vorsorge zu leisten. Und so eröffneten wir einen Blog.
Am Anfang sollte er uns nur helfen in der Sprache zu bleiben und hatte mehr eine Art Tagebuchcharakter. Aber nach und nach lernten wir, dass nicht nur wir uns damit helfen können, sondern auch andere uns und wir denen.
(*^o^)乂(^-^*)

Und so funktioniert unser Blog:

Wir schreiben in einem japanischen ..."Blogsystem"?
Also um ehrlich zu sein, ich weiß nicht, wie ich es nennen soll. Ich kenne mich in der deutschen "Blogszene", falls es so etwas gibt, nicht aus. Aber in Japan lebt man ja quasi im Internet...egal ob vom PC oder Handy aus. Dort gibt es eine Website, die verbindet Blog, ein japanisches Twittersystem und eine virtuelle Welt miteinander. Mit einem Account, der kostenfrei ist, ist man automatisch in allen Systemen drin.
Nun ja...das würde vielleicht zu sehr ausschweifen...jedenfalls besteht der Großteil der User aus Japanern. Das macht Sinn, wenn man sich japanischsprachige Leser wünscht.
Ich poste einen Eintrag...egal worüber...am besten über etwas typisch "Deutsches"...sagen
wir...ich habe ne Currywurst gegessen und ein Alster gezischt.
Nun lesen Freunde von mir, oder andere Leser meinen Eintrag.
Freunde von mir sagen...."Okay, das ist ein guter Eintrag....aber ich würde das so scheiben....
oder diese Vokabel benutzen"....oder: "Was meinst du??"
Ja....manchmal kann Kritik hart sein。・゚゚・(≧д≦)・゚゚・。....aber auch ermutigend, wenn man gelobt oder bestätigt wird.
Leser, die ich nicht kenne, sagen meistens nichts zum Ausdruck ( ´艸`) aber sie lernen etwas über Deutschland...oder mich. Ja....die Currywurst war ein ganz blödes Beispiel. Aber irgendwo müssen Klischees doch aufrechterhalten werden.

Jetzt habe ich aber viel über mich geschrieben.
Ist ja auch MEIN Blog ┐( ̄ヘ ̄)┌

Also was ich sagen möchte ist, ich glaube Blogs können sehr hilfreich im Zusammenhang mit Bildung sein, aber man muss immer darauf achten, das gerade Blogs mit Tagebucheigenschaften
nicht immer wissenschaftlich daher kommen. Siehe mich....ich schreibe einen Essay, als wenn ich ihn nicht für die Uni schreiben würde...und doch tue ich es. Denn, was ich für mich wichtig finde ist, dass ein Blog eine Plattform für Informationsaustausch sein sollte, der Spaß beim schreiben und lesen macht.

('-^*)/

Montag, 25. April 2011

Und nun brauche ich dich


Hm,

so kann das gehen...
Eigentlich war diese Seite dazu gedacht über meine Erfahrungen in Japan zu berichten.
...

Eigentlich...


Nun ja. Aus irgendeinen Grund habe ich mich dann doch für einen anderen Anbieter entschieden und diese Seite fast 4 Jahre schlafen lassen...wie mir durch Zufall auffiel. Gelobt sei das Internet und seine in Vergessenheit geratenen aber nie gelöschten Seiten.

Durch mein neues Seminar für mein Nebenfach "Erziehungswissenschaften" wird sie jedoch wieder geweckt und kann mir nun dienlich sein...zwar in einem anderen Land und mit ganz anderen Themen...aber immernoch im gleichen Sinne...ich lerne...und ihr auch ^___^


Frohe Ostern